"Eigentlich
müsste nach dem, was du uns gesagt hast, jeder Lust
verspüren, den Weg mit Jesus zu gehen!", wandte ein
anderer ein, "Es klingt ja fast wie ein Märchen, wie
viele Wunder Gott an dir und deiner Familie getan hat."
Saron sah ihn an und schüttelte den Kopf. "Aber es sind
keine Märchen! Es mag sich so anhören, aber vergesst
nicht, die Erlebnisse, die meine Gefährtin und ich mit Gott
hatten, verteilen sich auf 60 Jahre Lebenszeit. Dazwischen haben
wir in unserer Familie auch Not, Rückschritte, Krankheit und
Versagen erlebt. Wie bei allen Gotteskindern gab es Verzweiflung
und Ängste, Sorgen und das Gefühl, es ginge nicht mehr
weiter auf dem Weg zu Gott. Im Nachhinein stellten wir dann oft
fest, dass diese Zeiten uns und unser Verhältnis zu Gott
mehr geprägt haben als die guten Tage. Wunder und das große
oder kleine Eingreifen Gottes sind wie Leuchtpunkte auf dem Weg,
Stationen der Dankbarkeit, weil man weiß, man wird
getragen, Jesus ist bei uns. Ihr möchtet den
Zusammenhang zwischen der Nähe zu Jesus und seiner
sichtbaren Hilfe hier auf der Erde ergründen? Dann lest ein
Buch über Georg Müller, dem Waisenvater von Bristol.
Und ihr erfahrt, wie aus einem Saufbold ein Mann Gottes wurde,
der zusammen mit seiner Frau geschworen hatte, nie um Spenden zu
bitten, niemals Schulden zu machen, lieber zu verhungern, als
etwas zu kaufen, was sie nicht bezahlen konnten. Alles sollte
direkt von Gott erbeten sein. Er hatte ein Herz für
Waisenkinder und nur auf Gebet hin sind etwa 70 Millionen Euro
nach heutigem Wert durch seine Hände geflossen. Über
10000 Waisenkinder wurden aufgenommen und versorgt, mehr als
80000 Schüler erhielten Unterricht. Wie das möglich
ist? Weil hier ein Mann 100 prozentig auf Gott vertraut
hat.(1) Wie beklagenswert anders bin ich hingegen. Nein, ich
warte nicht, bis Gott mich heilt, ich laufe lieber gleich zum
Arzt und drücke damit aus, dass dieser Weg mir lieber ist,
als der des Vertrauens zu Gott. Zum Arzt habe ich offenbar mehr
Vertrauen. Das ist beschämend für einen, der Gott
kennt. Wenn mich jemand in meinem Wohnzimmer - auch schon vor 50
Jahren - gefragt hat, warum es in Deutschland keine Erweckung(2)
gibt, habe ich geantwortet: Schau dich in diesem Zimmer um, dann
weißt du es. Die Leute waren irritiert. War ich etwa
besonders reich? Nein, da standen keine Luxusgüter, aber ich
hatte und habe mich gut eingerichtet in dieser Welt. Ich möchte
eine schöne Wohnung und ein schickes Auto haben, gute
Kleidung, reisen, ab und zu mal gut essen und von dem Rest, also
von dem Geld, das ich übrig habe, gebe ich auch etwas ab für
Arme und für Gott. Ist das schlecht, ist so ein Leben gar
Sünde? Nein gewiss nicht, aber ich habe mich in einiger
Entfernung zu Gott eingerichtet und lebe nicht in der
größtmöglichen Nähe. Welche großen
Wunder, welche Frucht will ich da in meinem Leben erwarten?
Darüber hinaus verbrauche ich auch den größten
Teil meiner Zeit für mich selbst! Wie anders dagegen lebten,
um nur einige zu nennen, G.Müller, Franziskus von Assisi,
Mutter Theresa usw. Ihre Habe und ihre Zeit gehörten ganz
Gott. Kaum vorstellbar, wie die Welt aussähe, würden
alle Kinder Gottes ähnlich leben wie sie.
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