Einige
Bibelfundamentalisten sind auch gegen den Besuch öffentlicher
Schulen oder halten es für richtig, Kinder zu schlagen.
Andere wiederum weisen Frauen den Platz hinter den Männern
in Beruf und Leben zu. Wieder andere sagen, wer bibeltreu lebt, m
u s s den Sabbat und nicht den Sonntag halten, etliche behaupte,
man dürfe auf gar keinen Fall Blutwurst essen....
usw....usw. Natürlich stehen alle diese Dinge irgendwo in
der Bibel. Aber wie sind sie auszulegen? Sind sie für das
Heil eines Christen, also für seinen Weg zu Gott, überhaupt
entscheidend? "Bibeltreu" zu sein, ist für sie das
Gütezeichen eines Christen. "Bibeltreu" sind stets
die besseren Christen. Dabei vergessen sie gerne, dass es eine
Fülle von Aufforderungen in der Bibel gibt, die sie
ignorieren oder mit windigen Ausreden ablehnen: z.B. "Jagt
der Liebe nach! Strebt aber auch nach den Geistesgaben, vor allem
nach der prophetischen Rede! Ich wünschte, ihr alle würdet
in Zungen reden, weit mehr aber, ihr würdet prophetisch
reden."(1.Kor.14:1+5)
Wer
unter den Bibeltreuen strebt wohl nach der prophetischen Rede?
Wer redet in Zungen/Sprachen? Das sei etwas für
Charismatiker, und die hätten ohnehin Unrecht, da die
Geistesgaben ja aufgehört haben, sagen sie. Ihre Begründung
steht in 1.Kor.13:8-10: "Die
Liebe hört niemals auf, auch wenn das prophetische Reden und
das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören
wird. Weil unser Wissen Stückwerk ist und unser
prophetisches Reden auch. Wenn aber das Vollkommene kommt, wird
das Stückwerk aufhören." Wer
nun aufgrund dieser Bibelstelle behauptet, heute müssten wir
uns nicht mehr nach den Gaben des Geistes ausstrecken, denn die
hätten ja längst aufgehört zu existieren, schießt
ein Eigentor, denn dann hätte ja auch bereits unsere
Erkenntnis aufgehört. Ein zweites Beispiel für die
Inkonsequenz vieler "Bibeltreuer" ist in Lukas 12:32 zu
lesen:"Verkauft
eure Habe und gebt den Erlös den Armen"
Gerade
bei diesem Bibelwort - obwohl Gebot Jesu - ist man lieber nicht
so "bibeltreu" und hat schnell Ausflüchte parat,
warum man das eben nun gerade nicht wörtlich nehmen muss.
Wirklich? Gottes Wort sagt weiter: "Hat
nicht Gott erwählt die Armen auf dieser Welt, die am Glauben
reich sind und Erben des Reichs, welches er verheißen hat
denen, die ihn liebhaben?"
Jak 2:5 "Bibeltreue" darf für viele nichts
kosten, sonst ist es mit ihr schnell vorbei. Das gilt natürlich
nicht für alle "Bibeltreuen", denn der
Grundgedanke, der Bibel treu folgen zu wollen, ist ja ein sehr
richtiger. Und die Sache mit der Armut haben unter anderen Mutter
Theresa (2) und Franz von Assisi mit seinen Franziskanern gut
hinbekommen! Sie haben in diesem Punkt Bibeltreue ganz
vorbildlich gelebt.
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