Übrigens,
Jesus macht auch diese Unterscheidung in Fortpflanzungsfähige
und Fortpflanzungsunfähige. Das ist nicht allein meine
Erfindung!" - "Was, Jesus spricht über die
Homosexuellenehe? Das haben wir noch nie gehört!" -
"Nein, nein", beruhigte sie Saron, "aber er teilt
die Menschen ganz ihrer Natur entsprechend in solche ein, die
fortpflanzungsfähig sind und solche, die es nicht
sind." Saron
nahm seine Bibel und schlug Matth. 19:11+12 (HfA) auf und las:
"Jesus antwortete: »Nicht jeder kann
begreifen, was ich jetzt sage, sondern nur die, denen Gott das
Verständnis dafür gibt. Manche Menschen sind von Geburt
an zur Ehe unfähig; andere werden es durch menschlichen
Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten von sich aus auf
die Ehe, um sich Gottes himmlischem Reich ganz zur Verfügung
zu stellen. Wer das begreift, der richte sich danach!«"
Homosexuelle
gehören zur Gruppe der von Geburt an Eheunfähigen, wenn
man "Ehe", wie Jesus und der Beginn der Bibel, exklusiv
als Fortpflanzungsgemeinschaft definiert. Aber sagt er etwas über
die Sexualität dieser Menschen? Dürfen Homosexuelle,
Behinderte, Kranke, Singles etc. seiner und eurer Meinung nach
niemals in ihrem Leben sexuelle Handlungen ausüben? Viele im
Netz veröffentliche Beiträge lassen diese harte Meinung
besonders bei Bibelfundamentalisten vermuten. Zusammenfassend
lässt sich sagen: Christen definieren Ehe seit eh und je als
Fortpflanzungsgemeinschaft. Im AT gibt es die verschiedensten
Formen von Fortpflanzungsgemeinschaften. Auch für Jesus (und
die katholische Kirche(1)) ist die Ehe eine solche Gemeinschaft,
während wir heute schon seit längerem diesen Begriff
auch für andere Partnerschaften verwenden und vielleicht
auch verwenden müssen."(2) Saron machte eine Pause.
Die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel und wärmte die
kleine Schar. Die Frau, die Notizen gemacht hatte, entspannte
ihre Hand, denn es war nicht leicht, den Vortrag mitzuschreiben,
da Saron stets sehr schnell sprach. Dann sagte sie: "Saron,
wir haben dir nicht die ganze Wahrheit gesagt. Wir sind dir
dankbar für deine Ausführungen und werden sie bei
unseren weiteren Überlegungen berücksichtigen. Aber wir
hatten eigentlich vor, von dir etwas über Ehescheidung zu
hören." - "Warum nur, liebe Leute, habt ihr immer
so ernste Fragen? Das Leben mit Gott ist so schön,
ermutigend, trostreich, heilsam und immer wieder auferbauend,
aber ihr beschäftigt euch mit so traurigen Dingen. Leider
gehören aber auch sie zu unserem Leben. So sei es also.
Warum bewegt euch gerade dieses Thema?" - "Wir sind der
Vorstand einer Gemeinde, die Ältesten. Eine Schwester ist an
uns herangetreten mit der Bitte um Hilfe. Sie wolle sich nach
15-jähriger Ehe von ihrem Mann scheiden, denn die Ehe würde
seit drei Jahren nur noch auf dem Papier existieren. Er sei in
eine andere Stadt gezogen und kümmere sich weder um sie,
noch um ihre Kinder, und ob er dort eine neue Frau gefunden habe,
wisse sie nicht. Sie möchte jetzt einen Schlussstrich
ziehen. Was, denkst du, sollen wir ihr vorschlagen? Sie sagt, sie
wird das tun, was wir ihr als ihre Ältesten raten(3)."
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