Ihr
sagt, ihr seid Bibelfundamentalisten und fragt mich ernsthaft, ob
ihr dieser armen Frau zur Scheidung raten sollt oder nicht?
Bitte, seid stets gnädig und barmherzig mit denen, die oft
keine andere Wahl haben und diesen schweren Schritt gehen müssen,
um sich und manchmal auch ihre Kinder zu retten. Unterstützt
sie, so gut ihr es könnt, betet für sie und helft ihnen
auf jede erdenkliche Art und Weise. Aber niemals, nein niemals
ratet jemandem zur Scheidung. Schon gar nicht in eurer Funktion
als Älteste." Verwundert sahen sie sich an. "Du
giltst als sehr liberal, Saron, wir sind jetzt doch sehr erstaunt
über dich. Wir dachten, für dich wäre diese Frage
längst dahingehend geklärt, dass Scheidung inzwischen
etwas ganz Normales ist" - "Niemals kann etwas normal
sein, was es nach der Bibel gar nicht gibt. Wisst ihr denn nicht,
dass die vor Gott geschlossene Ehe Sinnbild für die
Beziehung ist, die Gott zu seiner Gemeinde (Kirche) hat? Mitten
hinein in seine Ausführungen über Ehe legt Paulus
diesen Gedanken: "Erinnert
euch an das Wort: »Ein Mann verlässt seine Eltern und
verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind
mit Leib und Seele.« Das ist ein großes Geheimnis.
Ich deute dieses Wort auf die Verbindung
zwischen Christus und seiner Gemeinde.
Es
gilt aber auch für euch: Ein Mann soll seine Frau so lieben
wie sich selbst. Und die Frau soll ihren Mann achten" (Eph.
5:31-33)(1)
Die Verbindung zwischen Gott/Jesus und seiner Gemeinde gilt als
treu und unauflöslich. Gottes Treue zu uns Menschen ist das
A und O biblischer Lehre. Darum sagt Jesus,
indem er die Worte aus 1.Mose 2:24 wiederholt und ergänzt:
"Darum
wird der Mensch Vater und Mutter verlassen und wird seinem Weibe
anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein. So sind sie nun
nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was denn Gott zusammengefügt
hat, soll der Mensch nicht scheiden."
Und
Gott
selbst
scheut sich nicht, seinem Volk in Maleachi 2:16a zuzurufen: "Denn
ich hasse Scheidung, spricht der Herr, der Gott Israels ".
Was
bleibt einem Paulus
(1.Kor.
7:10+11) da anderes als einzustimmen: "Den
Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass eine
Frau sich nicht von ihrem Mann scheiden lassen soll, wenn sie
aber doch geschieden ist, so bleibe sie unverheiratet oder
versöhne sich mit dem Mann, das gleiche gilt auch für
den Mann."(2)
Vom Anfang der Bibel bis zu ihrem Ende wird uns die
Unauflöslichkeit der Ehe vor Augen gestellt.(3) Der Mensch
kann weder zur Scheidung raten, noch sie durchführen, denn
Gott im Himmel hat ein Band geknüpft, das wir nicht lösen
können. Versteht ihr: Bei einer kirchlichen Eheschließung
geschieht etwas im Himmel, was wir nicht beeinflussen oder ändern
können. Eine Scheidung ist ein sehr schmerzhafter, tiefe
Spuren in der Seele des Menschen hinterlassender Prozess, der oft
auch das Selbstbewusstsein, künftiges Vertrauen und die
Fähigkeit zur vollkommenen Hingabe an einen anderen Menschen
zerstört. Daher sage ich noch einmal: seid mitfühlend,
barmherzig und liebevoll zu denen, die diesen Prozess gerade
durchlaufen, aber ratet, schon gar nicht als Älteste,
niemals jemandem zu diesem Schritt. Das gilt zumindest für
alle kirchlich geschlossenen Ehen. Eine rein standesamtlich
geschlossene Ehe ist kein Bund, sondern ein Vertrag, den man
lösen kann."(4)(5)
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