Es
mag für einige unverständlich sein,
aber Gott stellt sich in besonderer Weise zu denen, die ihm mit
Konsequenz nachfolgen. Das war zu biblischen Zeiten nicht anders
als heute. Also hört: Mein Großvater, ein frommer
Mann, der täglich eine längere Zeit mit Gott beim
Bibellesen und Gebet verbrachte, lebte im Zweiten Weltkrieg mit
seiner Familie in einer norddeutschen Großstadt. Lange vor
Zerstörung dieser Stadt hatte er einen Traum, so erzählte
er es mir, in dem die Straßenseite, auf der die Familie
wohnte, von Bomben völlig zerstört wurde. Er erkannte
in dem Traum das Reden Gottes, der ihn warnen wollte, kündigte
seinen Beruf und die Wohnung und zog mit seiner Familie in eine
Kleinstadt, in eine völlig neue und fremde Umgebung. So
blieb die Familie weitgehend von Kriegswirren verschont, während
die alte Großstadtwohnung meiner Großeltern in der
Tat völlig zerstört wurde. Bis heute stellt sich mir
die Frage, wie vertraut muss mein Großvater mit Gott gelebt
haben, dass er dem Reden Gottes sofort Folge leistete und sein
ganzes Leben und das der Familie änderte. Ich hätte
sicher niemals einem Traum so viel beigemessen, bewunderte ihn
aber seines Gottvertrauens wegen. Wie schwer war es für
meinen Großvater mitzuerleben, dass das von ihm verachtete
Naziregime seinen Sohn, meinen Vater, mit 17 Jahren nach Russland
in den Krieg schickte. Doch einen Grund zur Besorgnis sah er
darin nicht. Er tröstete meine Großmutter während
der Zeit, in der mein Vater in den Weiten und Wintern dieses
riesigen Landes verschollen war, damit, dass Gott "ihm
gesagt habe", ihr Sohn würde unversehrt wieder nach
Hause kommen. Und er kam nach schwerer Zeit unversehrt wieder
nach Hause, heiratete und ich kam zur Welt. Wenige Jahre danach
erkrankte mein Vater an der damals fast unheilbaren Tuberkulose.
Erst war die Krankheit ansteckend, später nicht mehr, so
dass er für einige Tage nach Hause kommen durfte. Er musste
dann aber einen Lungenfacharzt aufsuchen, der seinen "Pneu"(1)
neu füllte. So nahte der "schwarze Freitag" in
unserer Familie. Mein Vater war an diesem Freitag bei besagtem
Lungenfacharzt gewesen, hatte den "Pneu" befüllen
und einige Schichtaufnahmen der Lunge anfertigen lassen. Nach
Begutachtung der Bilder teilte der Facharzt meinem Vater mit,
dass die Löcher, die die Tuberkulose in seine beiden
Lungenflügel gefressen hatte, so groß seien, dass die
"Pneu-Methode" nichts mehr nützen würde. Mein
Vater solle sich von seiner Familie verabschieden und am Montag
in die Lungenfachklinik zurückfahren, denn er habe nur noch
kurze Zeit zu leben. Mein Großvater blieb gelassen bei
dieser Nachricht. Würde Gott ihm seinen Sohn aus den
Kriegswirren gesund zurückbringen, um ihn jetzt sterben zu
lassen? Er schlug meinem Vater vor, am Samstag mit zwei Ältesten
(Vorstehern) der Gemeinde Gott um Heilung zu bitten. Die Ältesten
kamen, beteten nach Jakobus 5 (2) mit meinem Vater, salbten ihn
mit Öl, so wie es in der Bibel steht, und gingen wieder.
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