Saron
machte eine Pause. Da nutze einer die Gelegenheit und fragte, ob
Gott denn jeden heilen würde, der ihm treu nachfolge.
"Nein", entgegnete ihm der Angesprochene, "gewiss
nicht, das zeigt uns die Realität. Gott entscheidet, was zu
welchem Zeitpunkt gut und angebracht ist. Wir dürfen ihn
bitten, aber er hat vielfältige Möglichkeiten der
Antwort. Auch gibt es keine Methode und kein Ritual, das zum
Erfolg eines Gebetes führt. Als Christ lernt man auf dem Weg
mit Gott, alles aus seiner Hand zu nehmen, was auch immer
geschieht; auch wenn man es nicht versteht, vertraut man ihm
ganz. "Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's
genommen; der Name des HERRN sei gelobt." heißt
es in Hiob 1:21. Das ist schnell gesagt, aber oft schwer gelebt.
Dazu gehört eine feste Beziehung zu Gott und großes
Vertrauen.(1)
So hat Jesus zum Beispiel meine Mutter, als
sie an Krebs erkrankte, relativ früh zu sich gerufen, auch
wenn viel für ihre Heilung gebetet worden war. Als meine
Frau an Tuberkulose erkrankte, haben wir natürlich auch Gott
um Hilfe gebeten und sie wurde mit seiner Hilfe durch Medikamente
und Therapie der Ärzte gesund. Selbst ein Paulus, der wie
kein zweiter um die Kraft des Gebetes wusste, rät seinem
Mitarbeiter Timotheus zur Medizin: "Trinke nicht
mehr Wasser, sondern auch ein wenig Wein um deines Magens willen,
auch weil du so oft krank bist." 1.Tim. 5:23 Gott
hat Ärzten und Medizinern viel Weisheit geschenkt, Menschen
in ihren Nöten zu helfen. Gott heilt auch durch sie. Andere
werden gesund, weil sie gute Gene haben und es gibt viele weitere
Gründe. Wunder sind selten, sonst wären es keine
Wunder. Und nicht zu vergessen ist, Gott hat alle Naturgesetze
geschaffen, warum sollte er diese durch Wunder immer wieder
aufheben?"(2)
Saron hielt inne. "Du meinst aber
doch, Jesus hat den Kranken geholfen und tut es auch heute
noch?", wandte jemand ein. "Ja, das tut er",
erwiderte Saron, "aber er hilft nicht nur bei Krankheiten,
sondern auch in allen anderen Situationen des Lebens. So wie ein
Vater sein Kind unterstützt, aber ihm nicht alle seine
Wünsche erfüllt. Er allein weiß, was für
sein Kind gut oder eher weniger gut ist und kennt den richtigen
Zeitpunkt für sein Eingreifen. Nein, es gibt nicht nur
Heilungswunder. Mein Vater erlebte auch Folgendes auf seinem Weg
mit Gott: In unserer Familie ging man nicht zur Wahl, denn man
hatte eine Wahl getroffen: Jesus. Auch war mein Vater in keiner
Gewerkschaft, Jesus war sein Fürsprecher. Als eines Tages in
der großen Firma, in der er arbeitete, ein
Abteilungsleiterposten frei wurde, bewarb er sich darum und bat
Gott, wenn es sein Wille sei, ihm diese Aufgabe zu geben. Aber
die Gewerkschaft sorgte dafür, dass einer der ihren den
Posten erhielt. Mein Vater war enttäuscht, arbeitete aber
weiter sehr zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten, bis nach
wenigen Jahren wieder ein solcher Posten frei wurde. Er bewarb
sich ein zweites Mal, bat Gott um Gelingen und wieder wurde der
Gewerkschaftler genommen.
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