Seite 033



Saron sah denjenigen an, der gefragt hatte, ob auch die Menschen, die von sich sagten, sie hätten nie etwas mit Gott erlebt oder ihn erfahren, Gotteskinder seien. "Du hast mir schon eine Weile zugehört", wandte er sich an ihn, "Bitte, mein Freund, sage d u mir, wie i c h darüber denke." Der so Angesprochene schien zunächst etwas überrascht zu sein, antwortete dann aber nach kurzem Bedenken: "Wenn ich dich richtig verstanden habe, Saron, steht für dich das Herz des Menschen im Mittelpunkt, denn es heißt ja in der Bibel: "Ein
Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an." 1.Sam 16:7. Dir ist wichtig, womit es gefüllt ist und dass es sich Gott zuwendet. Und obwohl du selbst einige Wunder erlebt hast, würdest du dich stets gegen einen reinen Wunderglauben aussprechen. Und du wirst uns sicher auch sagen, dass nicht die Menge der Erfahrungen und Erlebnisse den Glauben eines Menschen ausmacht, sondern die Menge seines Vertrauens zu Gott oder Jesus."

"Gut gesprochen", meinte Saron lächelnd. "Ich freue mich, dass du so auf meine Worte geachtet hast und die Bibel kennst. Wer von Veranstaltung zu Veranstaltung reist, weil dort Wunder angepriesen werden, ist kein glücklicher Christ. Oft haben sich Wunderheilungen, die auf solchen Veranstaltungen propagiert wurden, später als falsch herausgestellt, weil sie nur dem verzweifelten Wunsch des Kranken entsprangen, endlich gesund zu werden. Das seelische Loch, in das manche Menschen fallen, wenn die erwartete Heilung nur vorübergehend ist oder gar nicht eintritt, ist größer als vorher.(1) Ich habe die Rettungswagen gesehen, die nach dem Abgang des "Wunderheilers" die krank Gebliebenen versorgen mussten. Sehr bitter war das für mich. Viel bitterer aber für die Nichtgeheilten!
Jesus kannte die Wundersucht seiner Zuhörer/Zuschauer genau, wenn er ihnen vorwarf: "Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht." Joh 4:48 und bedauerte es, dass viele nur dann Vertrauen zu ihm aufbauen konnten, wenn sie sichtbare (wissenschaftliche) Beweise geliefert bekamen, wie sein Jünger Thomas. "Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!"
Joh.20:29. Aber da Jesus ja selbst als Mensch unter uns Menschen wirkte, hatte er Verständnis für die Schwierigkeit vieler, etwas für sie Unglaubliches einfach anzunehmen. Deswegen sagte er andererseits auch: "Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wenn ihr das nicht könnt, dann glaubt mir doch (wenigstens) um der Werke willen." Joh.14:11. Wunder sind dann gut, wenn sie Menschen zu Jesus führen; Wunder sind unnütz, wenn sie nur die Sensationslust einiger befriedigen und es Menschen ermöglichen, ihr falsch ausgerichtetes Leben weiterzuleben. Paulus sagt seinen Leuten:"Wir wandeln im Glauben, und nicht im Schauen." 2.Kor. 5:7

























(1) Wenn Gott nicht heilt HIER

Besucherzaehler