"Aber
Vorsicht! Das heißt nicht, dass es heute keine Wunder mehr
gibt, wie einige nicht müde werden zu behaupten.(1) Ich
wünschte, Gott gäbe reichlich Wunderwerke unter uns,
zur Heilung und Ermutigung derer, die ihn suchen. Mein Rat an
euch ist, haltet euch fern, wenn mit Wundern für eine
Veranstaltung geworben wird, wenn Heilung auf großen
Plakaten angepriesen wird, aber staunt voller Ehrfurcht darüber,
wenn Gott in einem Gottesdienst plötzlich Wunder tut oder
Menschen dort von solchen berichten. Dann bewahrt diese Worte in
euren Herzen! Wunder, Erlebnisse und Erfahrungen mit Gott sind
die natürlichen Folgen eines Gott zugewandten Lebens.(2)
Behauptet nun jemand, er vertraue Gott schon lange, habe aber nie
etwas von ihm erfahren oder mit ihm erlebt, dann kann etwas nicht
stimmen. Er sollte sein Leben mit offenen, dankbaren, vielleicht
auch bescheidenen Augen neu betrachten und wird dann in der
Rückschau Gottes Wirken in seinem Leben erkennen. Denn Jesus
hat ja versprochen, sich von denen finden zu lassen, die ihn
suchen. (Matth. 7:7) Gott bricht kein Versprechen und ein Mensch
merkt, ob er gefunden hat, was er sucht! Die
Bibel selbst ist ja von der ersten Seite an ein Buch voller
Erfahrungen, Wunder und Erlebnisse mit Gott! Warum sollte das
heute so gar nicht mehr gelten?" Man reichte eine
Wasserflasche herum und jeder füllte sein Glas neu. Saron
sah wieder denjenigen an, der gefragt hatte. "Aber in Deiner
Frage schwingt noch etwas anderes mit", fuhr er fort. "Es
ist die Angst, nicht genau zu wissen, ob ich nun ein Kind Gottes
bin, wenn ich dieses oder jenes nicht erlebt habe oder wenn ich
dieses oder jenes getan habe, was Gott nicht will. Wir haben
darüber schon gesprochen, aber weil es so wichtig ist,
möchte ich es noch einmal ganz deutlich sagen: wer zu Gott
ja gesagt hat, auf Gott zugeht und sich ihm somit nähert,
ist ein Kind Gottes. Wer in die andere Richtung geht, ist ein
Geschöpf Gottes und hat jederzeit die Möglichkeit,
umzukehren und ein Kind Gottes zu werden. Es geht also um
nichts anderes als um die Richtung unseres Lebensweges. Hast du
als Kind einmal Gott ein Ja gegeben, bist abgeirrt und in schwere
Sünder gefallen, bist du ein verirrtes Gotteskind und musst
irgendwann in deinem Leben wieder neu das Ziel Jesus ins Auge
fassen. Dabei hilft dir dein himmlischer Vater und - so ist es zu
hoffen - auch andere Menschen, die Jesus lieben. Bist du schwach
auf dem Weg mit Jesus geworden, stehengeblieben, verkümmert
und stockt dein Glaubensleben, bist du ein müdes Gotteskind
und brauchst Ermutigung und Fürbitte. Wenn du - dann wieder
- zu Jesus zurückgefunden hast, wirst du auch wieder Jesu
Werke tun. Und das sind Werke der Liebe, wie wir bereits gesehen
haben. Gott braucht keine "Maulchristen", wie man sie
in älterer Sprache gerne nannte, Namenschristen, die alles
und jeden kritisieren, viele Forderungen an andere stellen, als
einzige den rechten Glauben zu kennen vorgeben, aber selbst keine
Werke der Liebe vorzuweisen haben.
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