Nein,
es heißt in Buch der Offenbarung über das letzte große
Gericht: "Und ich sah die Toten, groß und
klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und
ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens.
Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern
geschrieben steht, nach ihren W e r k e n." Off.
20:12 Und auch der Apostel Paulus schrieb ähnlich an die
Korinther 2,2:10 "Denn wir müssen alle
offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen
Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es
sei gut oder böse."
Es geht also um das, was wir als Menschen g e t a n haben, es
geht nur um unsere Werke, auch um die, die aus Liebe getan
wurden." Sie hatte erregt gesprochen und brach ab, um
durchzuatmen. Alle sahen Saron an. Hatte sie recht? Saron
überlegte. Würde er sagen, die Werke des Arztes seien
zwar aus Liebe getan, aber ihm fehle der Glaube, würde sie
ihn der Unbarmherzigkeit und Haarspalterei bezichtigen. Gäbe
er ihr recht, würde er der Werkgerechtigkeit zustimmen, die
die Bibel eindeutig ablehnt. "Du kennst deine Bibel gut",
begann er, "und auf den ersten Blick scheint es so, als gäbe
dir das Gleichnis recht. Aber schau einmal, wer die beiden sind,
die hier vom Vater angesprochen werden. Er fragt nicht zwei
Tagelöhner, Nachbarn oder seine Knechte. Er fragt seine S ö
h n e. Und wie kommen wir in dieses Vater-Kind Verhältnis?"
- "Wenn wir Jesus annehmen.", erwiderte die junge Frau.
"Du meinst also, dies sei ein Gleichnis nur für
Gotteskinder?" - "Ja, denn nur Kinder Gottes gehören
zum Vater. Das ist aber nicht meine Meinung allein, sondern auch
die aller christlicher Kirchen(1)", fügte er hinzu,
fast als wolle er sich für seine Meinung entschuldigen.
"Denn würde Gott diesen Arzt gerecht sprechen, täte
er es nicht aus Gnade, sondern aus Pflicht. Er würde die
guten Taten des Arztes belohnen und das wiederum wäre
Werkgerechtigkeit, die die Bibel nicht gelten lässt. Dieser
Mann hätte sich durch seine Taten gewissermaßen selbst
gerettet und damit Jesu Opfertod überflüssig gemacht.
Aber es gibt vielleicht noch ein wenig Hoffnung für unseren
Arzt.", Saron lächelte die Frau an, "Es könnte
doch sein, dass seine Ablehnung Gottes gar nicht aus der Tiefe
seines Herzens stammt, sondern eine Reaktion auf schlechte
religiöse Erfahrungen ist oder auf reiner Gedankenlosigkeit
beruht, wie es bei so vielen Menschen der westlichen Welt der
Fall ist. Es gibt die verschiedensten Gründe, nicht an Gott
zu glauben, aber ist auch der Unglaube nicht oft nur ein
Lippenbekenntnis, während im Herzen große Unsicherheit
über die Existenz Gottes herrscht?(2) Zum anderen ist
Gott allmächtig und sagte einst zu Mose: "Wem ich aber
gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wes ich mich
erbarme, des erbarme ich mich." 2.Mose 33:19 Und der Apostel
Paulus nimmt auf diese Souveränität Gottes Bezug und
setzt so fort: "So liegt es nun nicht an jemandes Wollen
oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen." (Röm 9:16) Es
bleibt uns also zu hoffen und zu wünschen, dass unser Arzt
zulässt, dass Gott ihm aus lauter Erbarmen und Gnade das
Herz anrührt, er umkehrt und zu einem Kind Gottes wird!"
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