Und
was ist das für eine Botschaft? Die Aufforderung, Gott zu
vertrauen, ist doch so etwas von selbstverständlich, also
Gott, wenn das jetzt eben nicht mein Helfersyndrom, sondern dein
Reden war, wiederhole die Aufforderung bitte noch einmal. So
dachte ich. - Das Pärchen war noch da und ich betete weiter.
Gott wiederholte zu meinem Schrecken die Aufforderung an mich.
Aber die Peinlichkeit und die Angst vor einem Fehler waren so
groß, dass ich begann - jetzt im Wissen, es war wirklich
Gottes Stimme - mit ihm zu verhandeln: Herr, da sind viele
Pastoren und Leiter, die sind besser geeignet als ich. Aber wenn
ich das wirklich tun soll, mache es bitte so: Wenn der
Gottesdienst gleich schließt, bleibe ich am Ende der
Stuhlreihe stehen und warte. Und wenn die beiden den Weg zum
Ausgang direkt an mir vorbei nehmen werden - es gab viele
Ausgänge - dann will ich tun, was du mir aufgetragen hast.
Ich hoffe, niemand von euch ist so feige, wie ich es in diesem
Moment war. Ich öffnete die Augen und das Paar war fort.
Verschwunden. Ihre zwei Stühle leer. Der Schreck fuhr mir in
die Glieder, denn Gott hatte gesprochen und ich hatte versagt. So
geht das nicht! dachte ich; sagte meiner Gefährtin, ich käme
gleich wieder und verließ durch einen der Ausgänge den
Saal. Im Foyer genau hinter dieser Tür saßen die junge
Frau und der Mann, niemand sonst war weit und breit zu sehen. Sie
sprang auf, kam auf mich zu, als hätte sie meine Botschaft
schon erwartet und ich konnte sagen, was ich sagen sollte. Ihr
seht, Theorie und Praxis sind zwei ganz unterschiedliche Dinge,
manche laufen los, in der Meinung, Gott habe ihnen etwas
aufgetragen, und verbrennen sich den Mund, andere trauen sich
nicht zu gehen, obwohl Jesus ihnen einen klaren Auftrag erteilt
hat. Die Kommunikation mit Gott, das Gespräch mit ihm und
das Hören auf ihn müssen immer wieder gelernt und
trainiert werden, dann gewinnen wir Sicherheit im Umgang mit ihm.
Als Gott das nächste Mal einen Auftrag für mich hatte,
war ich nicht so zögerlich und habe gleich getan, was er
wollte, wenngleich es mir auch dieses Mal unangenehm war, Fremde
anzusprechen und ihnen etwas mitzuteilen." - "Mir wäre
das auch unangenehm, so mit Fremden zu sprechen und zu sagen,
dass Gott mich schickt!", gestand einer der Zuhörer,
"Ich hätte nie geglaubt, dass Gott so mit uns Menschen
redet. Hoffentlich erlebe ich so etwas nicht, ich bin nicht der
Typ dafür." "Ich auch nicht", lachte
Saron, "Aber ich hatte Gott darum gebeten, ich wollte das
unbedingt erleben, wie es ist, wenn Gott wie bei Paulus redet.
Und fühlen wir uns überfordert mit Gottes Wirken, dann
"hilft der (heilige) Geist unserer Schwachheit
auf." Römer 8:26 Dessen
dürfen wir gewiss sein. Gebt eure Beziehung zu Gott nicht
auf, ihr werdet weit zu ihm vordringen. Lasst nicht zu, dass
Menschen eure Fähigkeiten und Eigenschaften kleinreden. Zu
Gott dürft ihr stets kommen, wie ihr seid! -- Doch nun
möchten meine Liebe und ich weitergehen, wir wollen noch ein
paar Sachen einpacken und bis zur nächsten Ortschaft
wandern. Das Wetter soll ja heute schön bleiben." "Danke
Saron, für das, was wir hören durften!" Einige
waren aufgestanden, um sich zu verabschieden. Nach und nach taten
dies auch die anderen, denn sie mussten zurück in ihren
Alltag und bald waren Saron und seine Gefährtin allein.
|
|