"Da
sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: So
ihr bleiben werdet bei meinem Wort, so seid ihr meine rechten
Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit
wird euch frei machen."
(Joh.8:31-32)
und weiter sagt er: "Wenn
euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei."
(Joh.
8:36) und Paulus schreibt begeistert in Röm 8:21 von "der
herrlichen Freiheit der Kinder Gottes".
Meint er die Freiheit, die sich so mancher wünscht? Die
Freiheit, zu tun, was man will, sich zu nehmen, was man will, und
das alles ohne Konsequenzen für einen selbst? Nein, die
"Freiheit", von der er spricht, ist die Freiheit der
Kinder Gottes, die Freiheit derer, die bewusst Bürger dieses
Reiches geworden sind. Seine Freiheit ist die des Geistes, der
lebendig macht, der frei macht von Zwängen, Gebundenheiten,
unerfüllbaren Sehnsüchten, trügerischen
Hoffnungen, falscher Religion, irrigen Gottesvorstellungen,
furchterregenden Vaterbildern. Er befreit von Traumata und
Verletzungen(1), auch von ekklesiogenen Schäden durch
Machtmissbrauch in der Gemeinde. Danach sehnen wir Menschen uns
zutiefst. Und was ist mit den Gesetzen und Vorschriften? Für
Jesus sind sie Wegweiser. Wegweiser für unser Leben. Hans
Kasper hat gesagt: man kann Prinzipien als Wegweiser aufstellen
oder als Galgen.(2)." Saron machte eine Pause für
die Zuhörer, die mitschrieben, denn, da er sehr schnell
sprach, konnten sie ihm kaum folgen. "Nein", fuhr er
fort, "Jesus war gewiss kein Fundamentalist in dem von mir
in den letzten Tagen beschriebenen Sinn. Er ist so frei, wie Gott
frei ist. Er bietet uns Gottes Gnade an. Aber Gnade verschenkt
sich, während das Gesetz fordert (3)(4). Seid ihr
frei?" Verlegen schauten sich Sarons Zuhörer an,
denn jeder dachte, er müsse nun gleich antworten. Aber Saron
gab seinen Zuhörern Zeit, diese Gedanken im Herzen zu
bewegen und bald erkannte jeder etwas, wo er noch fest mit dieser
Welt "verklebt" war. Sie begannen ihm davon zu
erzählen, wie traurig es doch sei, dass man nach einem
langen Weg mit Jesus immer noch sein Herz an Güter, irdische
Träume und Gewohnheiten hängt. "Seid nicht
traurig" ,versprach ihnen Saron, "der Weg mit Gott zu
Gott ist ja dazu da, um zu lernen, immer mehr Vertrauen zu Jesus
aufzubauen. Wahrhaftige Freiheit besingt Kris Kristoffersen in
einem Lied. Da heißt es: "Freiheit ist nur ein anderes
Wort für Nichts-Zu-Verlieren-Haben. Und wir haben noch so
viel zu verlieren, oder? Ich habe Martin Luther in dem Punkt
bewundert, wenn er in dem Lied "Ein feste Burg ist unser
Gott" singt: "Nehmen sie dir den Leib, Gut, Ehr, Kind
und Weib, lass fahren dahin, sie haben kein Gewinn." Viel
hat er von dem begriffen, was Jesus uns an Freiheit vermitteln
möchte. Paulus schätzte sein Leben gering ein,
angesichts der Herrlichkeit, die er bei Gott erwartete. "Leben
wir, so leben wir dem HERRN; sterben wir, so sterben wir dem
HERRN. Darum, ob wir leben oder sterben, so sind wir des HERRN."
(Röm. 14:8) Darauf zielte seine und heute auch unsere
Freiheit: "des Herrn zu sein", zu ihm zu gehören.
Darum sorgt euch nicht, geht euren Weg unbeirrt weiter, folgt den
Wegweisern der Gnade, Barmherzigkeit und Freiheit und lasst
andere an eurem Weg teilhaben, dann werdet ihr das Ziel
erreichen! Danke, dass ihr so freundlich zugehört habt. Möge
Gottes Segen euch immer begleiten!"
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