"Nein,
Schwester“ ,erwiderte der Angesprochene,“ du hast den
richtigen Weg gewählt. Ich kannte eine junge Frau, die
unbedingt ihr frommes Elternhaus verlassen wollte, genug hatte
von Bibel, Gebet und Hinterhofgemeinde. Sie wollte leben und ging
in eine große Stadt. lhr Leben verlief dort ganz
erfolgreich und nach einiger Zeit meinte sie, sie habe Gott und
alles, was mit ihm zusammenhing, erfolgreich hinter sich
gelassen. Aber dennoch hatte sie aus dem - wie es ihr schien -
rückständigen Glauben etwas mitgenommen, das ganz tief
verankert in ihr ruhte, das Wissen um Gott und seine Liebe zu
ihr. Kam sie auf ihrem Weg zur Arbeit an einem Plakat vorbei, auf
dem z.B. stand "Jesus liebt dich", gab es ihr einen
Stich ins Herz und fuhr sie abends mit der U-Bahn nach Hause,
stand da auf einem Werbeträger der Plakatmission: "Irret
euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten!" und suchte
sie in den nächsten Tagen eine Telefonzelle auf, hatte
irgend jemand einen roten Aufkleber dorthin geklebt: "Gott
kennen ist Leben, Tolstoj" und wieder spürte sie Unruhe
in sich. Verstehst du, jedes Erinnertwerden an ihren früheren
Glauben gab ihr diesen Stich ins Herz. Das änderte sich
schlagartig, als sie beschloss, jetzt auf ihre Art wieder auf
Gott zuzugehen. Gerade wenn wir ihn einmal gekannt haben, können
wir Gott nicht mehr verleugnen. Der Weg der Ablehnung ist ein
schmerzhafter mit dazu noch zweifelhaftem Erfolg!" - "Aber
ich habe auch nie einen Psychologen aufgesucht. Ich hatte gar
nicht das Geld dafür. Wäre das ein notwendiger Weg für
mich gewesen?", wandte die Frau hartnäckig ein. - "Ich
denke, selbst viele gute Psychiater oder Psychologen, deren
Arbeit ich übrigens sehr schätze, hätten dich
nicht so weit wiederhergestellt, wie du es jetzt bereits erfahren
hast. Geh diesen Weg weiter! Wiederherstellung, Heilung, Wunden
verbinden und, wenn nichts von diesem eintritt, uns dennoch im
Glauben nahe zu sein, ist der große Wunsch Gottes. "Siehe,
ich mache alles neu.", sagt Jesus in der Offenbarung 21:5
und fügt im nächsten Vers hinzu: "Ich will dem
Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst."
Nein, der Prozess des Neuwerdens hat bei dir schon eingesetzt, du
bekommst in diesem Kreis die richtige Medizin aus der Quelle des
Lebens. Bitte die Leute in diesem Hauskreis, dass sie dich öfter
einmal segnen. Das wird dir Kraft geben. Des Weiteren rate ich
dir, ein Buch zu kaufen über Gott als unser liebender Vater.
Denn allzu oft übertragen wir das selbst erlebte Vaterbild
auf Gott, den wir ja auch unseren himmlischen Vater nennen, und
den erleben wir dann wie unseren irdischen Vater: hart,
unnachgiebig und streng. Gott aber ist eine andere Art von Vater.
Und wenn du hier im Hauskreis schon Freunde hast, könntest
du sie bitten, deinen Heilungsprozess im Gebet zu begleiten.
Fürbitte bewirkt oft Wunder, im wahrsten Sinne des Wortes.
Sei getrost, dein Glaube und sei er auch noch so klein, wird dir
helfen!" Saron fragte sie, ob er mit ihr beten dürfe
und als sie es bejahte, brachte er all ihr Leid, das sie erlebt
hatte, vor Gott und segnete sie. Als sie wieder zu den
anderen kamen, waren diese noch im Gespräch vertieft. Später
brachte einer Saron und seine Gefährtin in das Gemeindehaus
zurück, wo sie eine letzte Nacht schliefen.
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