Am
anderen Morgen trug man zusammen, was jeder an Essbarem dabei
hatte: ein paar Brötchen, einige Äpfel, zwei Muffins,
eine Packung Knäckebrot und mehrere kleine Flaschen
Mineralwasser. So wurde es ein sehr einfaches, schmales
Frühstück, aber alle waren guten Mutes und fröhlich,
als einer der Drei, die später zur Gruppe gestoßen
waren - zwei Männer und eine Frau -, das Wort ergriff:
"Saron, nachdem, was wir so von dir gehört haben,
würdest du uns sicher als Bibelfundamentalisten bezeichnen.
Wir drei sind aus der gleichen Kirche, sprechen die Sprache
Kanaans(1) und haben festgestellt, wenn wir mit anderen über
die Bibel reden, verstehen sie uns oft nur schwer oder nicht
richtig. Überfordern wir andere mit unserer Bibelkenntnis
und den daraus gewonnenen Einsichten?" Saron lächelte
verschmitzt. "Lasst uns ein kleines Spiel miteinander
spielen. Ich möchte euch zeigen, wie Bibelfundamentalismus
auf andere wirkt." Sie stimmten zu und Saron bat sie,
irgendeinen Satz zu formulieren. Die Frau überlegte kurz,
dann sagte sie: "Ich gehe spazieren!" - "Was, du
gehst spazieren?", fuhr Saron sie an. "Weißt du
Faule denn nicht, dass du nach der Bibel (Spr. 6:6) zur Ameise
gehen sollst, um Fleiß von ihr zu lernen? Kennst du die
Bibelstelle nicht, die besagt, dass ein schönes Leben aus
Arbeit und Mühe besteht (Psalm 90:10) und nicht aus
Spazierengehen? Bereits am Anfang des Alten Testaments sagt Gott,
dass wir unser Brot im Schweiße unseres Angesichts
verdienen sollen (1.Mose 3:19) und der Apostel Paulus kann von
sich behaupten (2.Thes. 3:8), er habe mit Mühe und Plage T a
g und N a c h t gearbeitet, um nur niemandem zur Last zu fallen.
Also folge der Bibel und tue es Paulus gleich und verschwende
deine wertvolle Zeit, die Gott dir schenkt, nicht mit
Spazierengehen!" Aufmerksam schmunzelnd hatten die drei
Saron zugehört. Nun sagte einer der beiden Männer.
"Bald werde ich mir ein Haus bauen." - "Ein Haus?"
Saron wirbelte herum. "Ein Haus zu bauen, ist ganz und gar
unbiblisch, denn "wir haben hier keine bleibende Stätte,
sondern die zukünftige suchen wir".(Hebr. 13:14) Denke
an die ersten Christen, sie verkauften alle ihre Habe (Apg.
2:4-5) und du willst dir Habe zulegen? Das entspricht nicht dem
Willen Gottes! Das Gegenteil wird segensreich für dich sein:
Gehe hin und verkaufe alles, was du hast (Matth. 19:21), dann
erfüllst du Jesu Gebot. Ach, du besitzt gar nichts und
willst dir Geld für dein Haus leihen? Tue das bloß
nicht, denn in Gottes Wort steht: Seid niemandem etwas schuldig!"
(Röm. 13:8) - "Hör auf, Saron", rief einer,
"Das ist ja nicht zum Aushalten. Ich denke, wir haben
verstanden. Alle lachten. "Mit der Bibel kann man alles
gutheißen und alles ablehnen. Das macht die Sache nicht
eben einfach. Denn die Bibel heißt nicht alles gut und
lehnt nicht alles ab. Ihr Anliegen ist es, Menschen zu einem von
Gott behüteten Leben und schließlich zu ihm selbst zu
führen. Diesen Weg in ihr zu erkennen ist nicht immer leicht
und ohne Hilfe des Heiligen Geistes nicht zu bewältigen.
Glaubt ihr, ich wüsste stets diesen Weg? Ganz gewiss nicht.
Manchmal ist es notwendig, neue Pfade zu gehen, um das Ziel zu
erreichen. Manchmal ist es besser, auf den alten zu bleiben.
Leider gibt es immer auch die, die stets ganz genau wissen, was
Gott mag und was nicht. Hütet euch vor denen.(2)
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