Und
ich las von Affen, deren Männchen einen Harem besitzen. Alle
drei Jahre etwa werden sie entthront und der neue Anführer
übernimmt den Harem des alten. Zunächst tötet er
die vor kurzem geborenen Jungen seines Vorgängers. Die
trächtigen Affenmütter wollen wie die anderen
weiblichen Affen schnellstens dem neuen Anführer sexuell zur
Verfügung stehen und beginnen sofort mit der Abtreibung
ihrer ungeborenen Babys, da diese ja sowieso getötet
würden.(1) Im ersten Beispiel geht es darum, das Leben der
Mutter zu beschützen, im zweiten ein sinnloses Leben erst
gar nicht entstehen zu lassen. Und zwischen meinen sicherlich
etwas extremen Beispielen und euren Beispielen, die gewiss auch
nicht die Regel sind, gibt es eine Fülle von Gründen
für und gegen eine Abtreibung, die von außen nicht zu
beurteilen sind und die man daher stehen lassen muss. Ich glaube,
dass der Platz vor einer Klinik ganz und gar nicht der richtige
Ort ist, mit Frauen über dieses Thema zu sprechen. Wir
sollen Menschen ja ohnehin nicht richten, besonders nicht
diejenigen, die jegliche Religion ablehnen." "Weil
in der Bibel steht: Du sollst nicht richten, oder wie meinst du
das?", warf einer ein. "Nicht nur deswegen, da gibt
es noch deutlichere Bibelstellen: Zum Beispiel steht in 1.Kor.
5:12-13: Was gehen mich die an, die draußen sind? Warum
sollte ich sie richten? Habt ihr nicht die zu richten, die
drinnen (in eurer Gemeinde/Kirche) sind? Die draußen sind,
wird Gott richten. Tut ihr die Bösen aus e u r e r Mitte.(2)
Das sind harte Worte und bedeuten , dass Gemeinden/Kirchen eine
gute Lehre haben müssen. Denn was man nicht lehrt, kann man
auch nicht einfordern und Menschen wissen infolgedessen gar
nicht, dass sie etwas Falsches tun. Wir dürfen sie nicht mit
unserer Erkenntnis überfahren und das wäre in einer
Situation vor einer Abtreibungsklinik der Fall. Gott sagt im eben
gelesenen Bibelwort, dass wir die Menschen außerhalb
unserer Gemeinden ihm überlassen dürfen, also lasst
Gott machen, was Gott machen will!" "Und du meinst,
Gott greift ohne uns ein und verhindert irgendwelche
Abtreibungen? Das sehe ich nicht in der Praxis, denn wir
sind
doch seine Hände und Füße auf Erden", warf
ärgerlich jemand ein. "Gottes Mühlen mahlen
langsam, aber trefflich fein", entgegnete ihm Saron. "Du
musst Geduld haben, denn Gott hat viel Geduld mit seinen
Geschöpfen und lässt ihnen viel Zeit, ihr Fehlverhalten
einzusehen und zu ändern. Begreifen Menschen das nicht dann
handelt er. Noch leben wir, was Abtreibung angeht, in der Phase
der Warnung. Die Fruchtbarkeit aller Männer der
Industrienationen hat rapide abgenommen, bis heute (2018) bereits
um 50%. Eine Änderung dieses Trends ist nicht zu beobachten,
will heißen, etwa ab 2050 werden viele Kinder in diesen
Ländern nur noch für teures Geld durch künstliche
Zeugung entstehen.(3) Wird es dann noch Abtreibungen geben?
Niemand wird erst Geld bezahlen für ein Kind, das er dann
abtreibt, oder? Aber werden die Menschen erkennen, dass sie gegen
Gottes Schöpfung, gegen die Natur gehandelt haben oder wird
man sich - wie so oft - dann in endlosen Schuldzuweisungen
ergehen?" - "Das ist zwar sehr interessant, was du uns
da gesagt hast.", warf der Sprecher der Gruppe ein, "Aber
höre ich aus deinen Worten, dass Du nicht mit uns kommen
wirst? Das wäre sehr schade!" - "Ja, ich werde
nicht mit euch gehen und ich denke, ihr habt verstanden warum.
Euer Anliegen ist gut und wichtig, aber die Art und Weise, wie
ihr es durchführen wollt, ist in meinen Augen nicht richtig.
Dennoch: Bleibt unbequem in dieser Sache!"
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